Bin heute auf dem Weg durch Wald und Wiese von A nach B mit dem Fahrrad gefahren. Das war auch wirklich sehr angenehm. Temperaturen waren super, der hydrationsanteil vom Himmel blieb aus und so bin ich gemütlich schmutzige Wege gestrampelt.

Wie es so ist beim eintönigen Beine gleichbleibend im Kreis drehen, schweift man grosszügig mit den Gedanken in völlig andere Welten. Trotzdem nimmt man Dinge aus der Realität, aus dem jetzt war, sie werden nur nicht ganz so effektiv verarbeitet als wäre man bei der Sache.

Da streifte mich der Gedanke: Der Ast steht aber weit in meinen Weg...

...im nächsten Moment lag ich auf der Fresse.

Hat er sich tatsächlich in mein Hinterrad rein gestreckt.

Schaden? Ja, mein Ego. Ansonsten alles glimpflich. Am Schienbein hab ich zwar sofort bemerkt das was brennt, also eine Schürfwunde zu erwarten war, allerdings hat die Hose keinerlei Schaden davon getragen. Ausser den standesgemässen Matschflecken.

Das Fahrrad, ein altes schon vielfach sturzerprobtes Mountain-Bike, sah auch prima (vermatscht) aus. Ich bin auf die tolle Idee gekommen mal die Speichen genauer anzusehen, was natürlich zu einem Mangel führte, eine Speiche eierte grosszügig in der Felge herum.

Im nächsten Ort gabs ein in mir vertrauenerweckenden Fahrradhorst. Ich wollte nur einen Spechenspanner kaufen. Ohne auf meine Wünsche einzugehen läuft er an mir vorbei (er hat gesehen das ich mit dem Fahrrad gekommen bin) zu meinem Fahrrad und schaut sich meine Eierschaukel ganz genau an.

Der fachmänische Blick sagt: Die Felge ist durch, wenn du Pech hast beim nächsten Bremsen, reisst die Felge ein und es geht im hohen Bogen eine bodenständige Bekanntschaft machen, Felge 70 €, 30€ montieren. Aha!

Ich hab ihm dann meine Geschichte vom Freiflug erzählt und vergeblich auf einen Hauch Mitleid in seinen Gesichtszügen gewartet. Ende der Geschichte war, er hatte keinen Speichenspanner zu verkaufen, hat aber alle Speichen mit seinem Werkstattwerkzeug nachgezogen...gratis :)

Mit einem guten und einem komischen Gefühl gleichzeitig habe ich mich dann wieder auf den Drahtesel geschwungen. Nicht weit entfernt gab es ein weltumspannendes Lebensmittel-Imperium das seine Produkte feil bot. Um meine Gefühlslage positiv zu beeeinflussen habe ich eingekauft.

1 Kg. Kekse. Nicht irgendwelche, echte Maria-Kekse, die Kultkekse aus Spanien, vermutlich auch anderer Länder. Ich kenne sie eben aus Spanien, dort sind sie in Grosspackungen normal und das war auch genau die richtige Grösse um mein Ego zu pflastern.

Ich bin mir unsicher ob ich heute alle schaffe, vermutlich sollte ich eine lecker Flasche !WINE dazu aufmachen, dann rutscht es besonders gut 😅
Wenn was übrig bleibt mach ich einen Eimer Natilla (spanischer Nachtisch) und verlege die Marias darauf!

Was für ein Tag, irgendwie zieht es inzwischen hie und da an den unteren Extremitäten...

Mariaaaaaaaaa...